Gicht – der Stoffwechsel ist krank

Spargel, Kaffee und auch Schweinefleisch steigern den Harnsäurewert und somit das Risiko für Gicht – so dachte man früher. Gicht war einst eine Erkrankung der wohlhabenden Leute. Heute ist sie durch zu nehmenden Wohlstand und ungünstige Ernährungsweisen in allen Bevölkerungsschichten verbreitet.

Gicht, auch als Hyperurikämie bezeichnet, ist eine Störung des Purinstoffwechsels. Purine sind Bestandteile der Zellkerne. Sie werden sowohl vom Körper selbst gebildet als auch mit der Nahrung zugeführt. Der menschliche Organismus produziert etwa 300-400 Milligramm Purin pro Tag; mit der Nahrung kommen täglich zwischen 300 und 600 Milligramm dazu. Im Stoffwechsel werden die Purine zu Harnsäure abgebaut. Diese wird zu 80% über die Nieren und zu 20% mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei Gichtkranken ist in der Regel die Ausscheidung der Harnsäure gestört. Die Säure sammelt sich im Blut an.

Von allen entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen lässt sich die Gicht am besten durch die Ernährung beeinflussen. Zusammenhänge mit dem Konsum bestimmter Nahrungsmittel und Getränke wurden seit Langem diskutiert und sind in den letzten Jahren durch große amerikanische Kohortenstudien erhärtet worden.

Fleisch, Meeresfrüchte, Bier, Spirituosen und nicht zuletzt erhöhtes Körpergewicht sind Risikofaktoren für Hyperurikämie und Gicht. Wohl die wichtigste Erkenntnis ist aber, dass auch fruktosehaltige Nahrung und Getränke – und insbesondere mit Fruktose gesüßte Limonaden oder Softdrinks – die Harnsäure und das Gichtrisiko erhöhen. Auf der anderen Seite konnte gezeigt werden, dass Milchprodukte, Kaffee und Vitamin-C-Supplemente protektiv wirken.

Entgegen veralteter Ernährungsempfehlungen erhöht eine purinreiche pflanzliche Ernährungsweise nicht das Gichtrisiko. Insbesondere Nüsse, Hülsenfrüchte, Spinat, Spargel, Pilze oder Haferflocken sind zwar purinreich, liefern aber ausreichend Faserstoffe, Vitamine und Mineralien. Vor allem die basischen Mineralstoffe unterstützen die Nieren, indem sie schädliche Säuren in Salze umwandeln. Die Salze können leichter ausgeschieden werden, was das Gichtrisiko verringert.

Ernährungsempfehlungen bei Gicht und erhöhten Harnsäurewerten:

  • Übergewicht reduzieren
  • Fertigprodukte vermeiden, insbesondere solche, die reich an Fruktose sind und Geschmacksverstärker enthalten
  • Alkohol vermeiden, insbesondere Spirituosen und Bier
  • Purinreiche tierische Lebensmittel (z.B. Fisch, Fleisch) nur einmal pro Tag, dann stets mit Gemüse oder Obst
  • Täglich pflanzliche Eiweißträger in die Ernährung einfließen lassen, z.B. Nüsse, Pilze, Hülsenfrüchte

Habt ihr noch weitere Empfehlungen für Betroffene?

Ich bin Silvia,

meine Passion ist die Ernährungswissenschaft. Ich finde es einfach spannend wie unser Stoffwechsel funktioniert und wie man mit einer gesunden Ernährung diesen in Balance bringen und halten kann. Gerne nehme ich euch mit auf die Reise!
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