Fettgewebe - der "Notgroschen" (?)
Unser Fettgewebe kann man mit einem Sparbuch vergleichen: Monatlich zahlen wir einen gewissen Betrag auf unser Sparbuch ein, den sogenannten "Notgroschen", damit wir bei Bedarf darauf zurückgreifen und das Geld für eine neue Waschmaschine oder einen Urlaub abheben können. Ein ähnliches Prinzip gilt für die Fettreserven im Körper. Bei vielen Menschen sammelt sich im Laufe ihrer Lebensjahre Fettgewebe an, nur mit dem Unterschied, dass sie selten etwas davon (dauerhaft) wegnehmen. Vielmehr sind wir Weltmeister beim Fettansparen: Bei einer sehr fett- und zuckerreichen Ernährung mit gleichzeitigem Bewegungsmangel laegen wir alles auf die hohe Kante. Und die "Notsituation" bleibt aus, wir werden immer schwerer.
Insulin - der Schlüssel zum Sparbuch
Das Hormon Insulin spielt bei all diesen Zusammenhängen eine Hauptrolle - es ist quasi der Schlüssel für das Sparbuch. Insulin sorgt für die Kohlenhydrataufnahme in die Zelle und hat auch für den Fettstoffwechsel eine ganz zentrale Funktion: Es ist verantwortlich dafür, dass das Nahrungsfett gespeichert wird. Nach der Mahlzeit steigt zunächst der Insulinspiegel an, um die Energie aus dem Essen zu verarbeiten. Wenn der Insulinspiegel dann einige Zeit nach dem Essen wieder sinkt, ist dies ein wichtiges Signal für die Fettzellen, von der Energiespeicherung auf die Energiebereitstellung umzuschalten. Diesen körpeeigenen Regulationsmechanismus gibt es seit Million von Jahren! Doch leider wird dieser Mechanismus aufgrund unserer Ernährungs- und Lebensweise mehr und mehr ausgehebelt, d.h. die Zellen reagieren nicht mehr auf das Insulin und der Blutzucker- und Insulinspiegel bleiben auf hohem Niveau. Letztere sorgt dafür, das kein Fett abgebaut werden kann. Die Fettpölsterchen bleiben getrost auf den Hüften sitzen.
Fettgewebe - nur kosmetisches Problem?
Das ist leider kein kosmetisches Problem, sondern kann der Gesundheit erheblich zusetzen. Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Botenstoffe und freie Fettsäuren, die die Organe belasten. Denn Fettreserven bilden sich nicht nur an Bauch, Hüfen und Po, sondern auch um die inneren Organe und schränkt deren Tätigkeit ein und der Stoffwechsel kommt aus dem Gleichgewicht. Viele Zivilisationskrankheiten, wie Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin, Triglyceride), Diabetes, NAFL (nicht alkoholische Fettleber) u.v.m können die Folgen sein.