Stress im Job, viele Termine und andere Verpflichtungen machen es oft schwer, geregelten Essenzeiten nachzugehen. Das Resultat kennt man nur zu gut: Man isst viele kleine Snacks über den Tag verteilt. In der Schreibtischschublade findet sich immer etwas, sei es ein Müsliriegel, eine Tafel Schokolade oder ein Keks, für den Notfall versteht sich. Durch das ständige Snacken verlieren wir jedoch den Überblick, was wir tatsächlich über den Tag verteilt verzehren.
Feste Essenzeiten bleiben auf der Strecke, und es stellt sich die Frage, ob das denn überhaupt wichtig sei. Schließlich haben sich Ernährungsempfehlungen im Laufe der Geschichte immer wieder verändert: Die Römer aßen beispielsweise 4 bis 5 Mahlzeiten. Im Mittelalter war es oft üblich, nur eine Mahlzeit zu sich zu nehmen und gelegentliche Fastenzeiten gehörten zum guten Ton. Der Adel verzichtete zeitweise auf das Frühstück, um sich vom gewöhnlichen Volk abzuheben, doch mit steigendem Wohlstand nahm die Anzahl der Mahlzeiten wieder zu – der übliche Mahlzeitenrhythmus wechselte von drei wieder auf fünf bis sechs Mahlzeiten.
Regelmäßig essen ist ein guter Taktgeber
Heute sind sich Ernährungsexperten einig, dass ein regelmäßiger Essrhythmus – 3 Mahlzeiten pro Tag – ein guter Dirigent für die inneren Organuhren ist. So ist eine kontinuierliche Versorgung der Zellen mit Nährstoff und mit Energie möglich. Wir sind leistungsfähiger und konzentrierter und können so den Anforderungen des Tages besser gerecht werden. Gleichzeitig können Heißhungerattacken vermieden werden.
Zudem weiß man heute, dass ein häufiges Essen zwischen den Hauptmahlzeiten dem Stoffwechsel Höchstleistung abverlangt und den Biorhythmus erheblich aus dem Takt bringt. Unser Verdauungssystem benötigt regelmäßige Essenspausen, um in Ruhe die vorangegangene Mahlzeit zu verdauen und gleichzeitige werden auch die Verdauungsorgane entlastet
Außerdem werden die Energievorräte nicht abgerufen, wenn wir ständig neue Energie aufnehmen – die Kohlenhydratspeicher quellen über und die Fettvorräte im Gewebe, in der Leber und Blutgefäße werden übervoll.
Unser Körper ist nicht per se darauf ausgelegt, dass Essen stets vorhanden ist und permanent verstoffwechselt wird. Die Pausen zwischen den Mahlzeiten sind für den Organismus wichtig, damit alle wertvollen Bestandteile aus der Nahrung in Ruhe resorbiert und die unverdaulichen Reste wieder ausgeschieden werden können.
Auch die Nacht sollte allein der Stoffverwertung und der Reinigung des Körpers vorbehalten sein. Nächtliches Essen schadet dem Körper mehr als es nützt, denn er muss dann Kräfte für die Verdauung mobilisieren, die nicht mehr für die Reinigungsprozesse des Körpers zur Verfügung stehen.
Wie haltet ihr es mit den Mahlzeitenempfehlungen? 3 oder doch lieber 4-5 Mahlzeiten pro Tag? Freue mich auf eure Kommentare!