Ob Zuhause, im Büro oder in der Schule: Im typischen Tagesablauf eines modernen Menschen werden meistens nur noch die Stühle gewechselt, die Körperhaltung bleibt dabei praktisch dieselbe: Morgens geht es vom Frühstücksstuhl ins Auto und von dort auf den Bürosessel. Mittags reichen ein paar Schritte zum Kantinensitz und nach getaner Arbeit fährt man mit dem Auto wieder nach Hause, um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Kein Wunder, dass fast 60% der Büroangestellten über Rückenprobleme klagen. Wie problematisch es ist, dass wir uns zu einer sitzenden Gesellschaft entwickeln, sieht man bereits an den Kindern. Sich viel bewegen, draußen herumtollen, die eigenen körperlichen Fähigkeiten austesten – früher war das selbstverständlich. Heute verunglücken immer mehr Kinder, weil sie sich zu wenig bewegen. Häufig sind sie nicht in der Lage, ihre Bewegungen zu steuern und zu kontrollieren, es fehlen Muskelkraft und Reaktionsfähigkeit und der Gleichgewichtssinn ist unterentwickelt.
Das Alter spielt bei dem Thema Bewegung allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Auf eine zuträgliche Art und Weise kann sich fast jeder Mensch bewegen. Und wie wichtig Bewegung im Alltag ist, wissen die meisten Menschen. Wie heißt es doch treffend im Volksmund: „Wer rastet, der rostet.“ Regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, den Körperfettanteil zu minimieren und das Risiko für Bluthochdruck und Folgekrankheiten zu vermindern. Auch Verspannungen, Rücken- und Gelenkschmerzen steuert man auf diese Weise erfolgreich entgegen. Bewegung ist ein weites Feld und erschöpft sich nicht in Ausdauersport und Fitnessstudio. Es beginnt damit, dass man zum Beispiel bei der Fahrt zur Arbeit auf das Auto verzichtet und stattdessen mit dem Fahrrad fährt. Wer täglich zur Arbeit radelt, selbst wenn es nur 15 Minuten hin und 15 Minuten zurück sind, der treibt täglich eine halbe Stunde Sport!“
Wichtig ist, dass man wenigstens einmal täglich ins Schwitzen kommt und der Körper leicht gefordert wird. Beispielsweise indem man bewusst auf den Aufzug verzichtet und dafür Treppen steigt. Oder wenn man beim Einkaufen zu Fuß geht anstatt mit dem Auto zu fahren.
Für den Organismus ist es wenig zuträglich, stundenlang vor dem Computer oder auf der Couch zu verharren. Durch langes Sitzen kann es zu Durchblutungsstörungen in den Beinen und Füßen kommen. Deshalb sollte man so oft wie möglich beim Sitzen das Gewicht verlagern. Gut ist auch, im Sitzen die Füße zu bewegen, Zehen und Fersen anzuheben, um die Venen zu entlasten, oder beide Fersen vom Boden zu heben und in den Knien zu federn. Zuhause auf dem Sofa kann man sich zwischendurch ruhig mal auf den Rücken legen, einfach die Beine in die Luft heben und für ein paar Minuten „radeln“. Auch so werden die Muskeln trainiert, Fett wird verbrannt und die Durchblutung wird angeregt. Vielleicht klingen diese Übungen in Ohren recht banal: aber – jeder Schritt zählt!