Weizen macht dick – so kann man immer wieder lesen. Das wäre noch nicht mal so schlimm, aber Weizen macht tatsächlich nicht nur dick, sondern auch krank! Das hat sich scheinbar noch nicht überall herumgesprochen!
In den Innenstädten gehen wir circa alle gefühlte 20 Meter an einer Bäckerei vorbei und der Duft von frisch gebackenen Brötchen zieht uns magisch an. Brötchen und Semmeln to go, ein krosses Weißbrot zu mediterranen Speisen – wer kann da schon nein sagen?
Sieben zu eins, so hoch ist der Ernährungsanteil von Weizen im Vergleich zu anderen Getreidesorten in der westlichen Welt. Längst ist bekannt, dass Weizen in Form von raffiniertem Mehl wie Einfachzucker verstoffwechselt wird, man spricht auch vom Superkohlenhydrat: Der Blutzucker schießt nach dem Verzehr von Brot, Nudeln und Pizza enorm schnell in die Höhe. Das kann zur Insulinunempfindlichkeit und im nächsten Schritt zu Diabetes-Typ-II führen. Und auch zu Übergewicht, denn der Zucker muss schnellstens raus aus dem Blut und wird in Form von Speicherfett im Gewebe eingelagert. Für schlechte Zeiten, es nicht mehr gibt. Also kommt’s zur Weizenwampe, dem gefürchteten Bauchfett, das entzündungsfördernde Hormone ausscheiden kann.
Das ist die eine Seite des Weizens. Aber er hat noch eine Weitere. Und die kam vermutlich erst Mitte des 20. Jahrhunderts zum Vorschein, als Weizen genetisch verändert wurde. Damit er ertragreicher wird und mit kürzeren Halmen besser zu verarbeiten ist.
Die genetische Veränderung bezieht sich insbesondere auf die Proteine, die im Weizen enthalten sind. Daran hat den Hauptanteil das Klebereiweiß Gluten. Gluten hält den Teig schön zusammen und verbessert seine Konsistenz, eine Erleichterung für die Bäckereiwirtschaft, jedoch für viele Menschen auch mit gesundheitlichen Problemen verknüpft. Die Anzahl der Menschen die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auf Weizen entwickelt steigt rasant an. Wenn man Statistiken glauben darf, soll bereits jeder Fünfte Hierzulande schon betroffen sein. Die meisten wissen gar nichts davon. Und nein, das sind keine Weicheier, keine Sensibelchen, die einfach nichts vertragen. Es sind eher Menschen, deren Organismen noch auf gesunde Art und Weise reagieren und mit ihren Symptomen ausdrücken: Zu viel Pizza, Nudeln, Kuchen und Kekse, die sind nicht gesund für mich! Und dennoch können wir uns so schwer davon trennen. Denn Weizen hat wahres Suchtpotential. Wenn man auf Weizen verzichtet, können in den ersten Tagen manchmal tatsächlich Entzugserscheinungen wie Müdigkeit oder Energielosigkeit auftreten.
Weizen steckt und versteckt sich in zahlreichen Lebensmitteln. Wer gern seinen Weizenanteil reduzieren möchte, schwingt am besten selbst öfter mal den Kochlöffel und verwendet weniger Fertigprodukte. Auch können die Ur-Formen des Weizens – Emmer, Einkorn und Kamut – eine gute Alternative für Weizen sein, ohne dass sich das Gefühl eines Verzichts breit machen muss.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Freue mich auf eure Kommentare!