Wer unter einer Fettleber leidet, muss sich nicht geschlagen geben. Es gibt Hoffnung, denn die Leber ist in der Lage zu regenerieren und kann kleinere Schäden selbst reparieren, indem sich gesunde Leberzellen teilen und nachwachsen.
Doch das Reparaturprogramm startet natürlich nicht auf Knopfdruck. Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein: Erstens darf nicht mehr als die Hälfte der Leberzellen beschädigt sein. Zweitens ist es unerlässlich, die Lebens- und Ernährungsweise zu verändern.
Ein Überangebot an kurzkettigen Kohlenhydraten, Fruktose und insgesamt zu viel Energie lässt Leberzellen verfetten, und sie werden größer. In der Folge kommt es zu Entzündungen, Leberzellen sterben ab, das Lebergewebe vernarbt, und das Organ wird kleiner, es schrumpft.
Eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise kann die Durchblutung erhöhen. Durch den stärkeren Blutfluss werden die Blutgefäße in der Leber erweitert und Wachstumsfaktoren (z.B. Hepatoxyte Growth Factor (HGF)) freigesetzt und aktiviert. HGF regt die Leberzellen zum Wachstum an und unterstützt somit die Regenerationsfähigkeit des Organs.
Sobald die Leber wieder auf Normalgröße herangewachsen ist, reduziert sich die Blutmenge. Ein fantastischer Mechanismus, den es gilt zu unterstützen. Eines ist klar: Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage, um einer Fettleber vorzubeugen. Über die gezielte Auswahl besonders lebergesunder Nahrungsmittel kann man sogar eine bereits bestehende Fettleber im Anfangsstadium langsam wieder reduzieren.
Clever essen
Wer seine Leber schonen möchte, sollte wissen, welche Lebensmittel ihm guttun und welche er meiden bzw. reduzieren sollte. Wer jetzt schon die nächst Diät fürchtet, dem sei gesagt: Ganz so schlimm wird es nicht! Denn eine lebergesunde Ernährung hat viele Aspekte, die der eine oder andere vielleicht ohnehin schon beherzigt. Manchmal kann man aber mit der richtigen Kombination und Zubereitung das Essen lebergesünder gestalten.
Gemüsesorten, wie z.B. Karotten, Spinat, Artischocken, Brokkoli, Rote Bete oder Tomaten, sind gedünstet oder gedämpft eine Wohltat für die Leber.
Früchte, wie z.B. alle Art von Beeren, Orangen, Kiwis oder Äpfel, können trotz des Fruktosegehalts nach wie vor den Speiseplan bereichern.
Wer dann noch häufiger Vollkorn- statt Weißmehlprodukten den Vorzug gibt, hat schon die richtige Richtung eingeschlagen.
Und auf den Geschmacksträger Fett muss man ohnehin nicht verzichten – entscheidend ist vielmehr, das richtige Fett zu wählen, z.B. pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren.
Auf dem Einkaufszettel gehören aber auch ganz besonders eiweißreiche Lebensmittel, wie z.B. Joghurt, Käse, Eier, Nüsse, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch.
Außerdem vielseitig Kräuter und Gewürze einsetzen, v.a. Kurkuma, Ingwer, Knoblauch und Chilischote, geben den Speisen eine besondere Note und sind zusätzlich natürliche Heilmittel für Leber und Darm.