Zucker ganz allgemein zu verteufeln macht keinen Sinn! Jeglicher Zucker aus der Nahrung zu entfernen, ist gar nicht möglich und auch nicht nötig. Trotzdem besteht kein Zweifel: Wir essen viel zu viel Zucker! Rund 26 Kilogramm verzehrt jeder durchschnittlich pro Jahr. Dabei handelt es sich jedoch nur um die Menge, die wir selbst in die Hand nehmen, z.B. zum Süßen von Getränken oder bei der Zubereitung von Speisen und Backwaren. Dazu kommt der Zucker, den die Lebensmittelindustrie bei der Herstellung von Convenience-Produkten zusetzt, häufig mit Decknamen deklariert wie Dextrose, Fruktosesirup, Maltodextrin, Maltose uvm.
Der hohe Zuckerkonsum bleibt nicht lange ohne Folgen. Er macht nicht nur dick, sondern auch krank. Nur: Welche Alternativen gibt es?
Zuckeraustauschstoffe sind Zuckerplagiate
Zuckeraustauschstoffe sind Süßungsmittel, die sozusagen Blutzucker-neutral sind. Sie lassen den Blutzuckerspiegel nicht oder nur bedingt ansteigen, und somit werden auch nur geringe Insulinmengen benötigt. Die „Light-Produkte“ wurden entwickelt bei denen Zucker gegen Süßstoff oder Zuckeraustauschstoff ersetzt wird. Ihr Anteil im Lebensmittelsortiment wächst stetig und ein Ende ist nicht absehbar.
Die Basis für Zuckeraustauschstoffe bilden Mais- und Weizenstärke. Mithilfe chemisch-physikalischer Verarbeitungsmethoden können Zuckeraustauschstoffe hergestellt werden, die eine ähnliche Süßkraft wie Zucker haben und auch geschmacklich dem Zucker in nichts nachstehen. Dabei liefern sie weniger Kalorien als Zucker, aber sie können in höheren Mengen zu Blähungen führen und abführend wirken.
Honig, Sirup und Dicksäfte – die flüssige Süße
Honig, Sirup und Dicksäfte jeglicher Art sind ähnlich kalorienreich wie Zucker, werden aber insgesamt gesehen langsamer verstoffwechselt. Der Blutzucker steigt nur langsam an. Es scheint so las machten diese Süßungsmittel das Rennen auf der Suche nach einer Alternative zu Zucker. Wirklich? Tatsächlich ist es leider so, dass der hohe Fruchtzuckeranteil dieser Süßungsmittel ausschlaggebend ist, warum der Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigt. Was auf der einen Seite verlockend klingt, zeigt auf der anderen wieder eine Falle: zu viel Fruchtzucker belastet die Leber, d.h. er wird ohne Umwege direkt zur Leber transportiert, dort umgewandelt in Fett und schließlich gespeichert.
Kein Vorteil ohne Nachteil
Kein Süßungsmittel ist frei von Nachteilen. Ein bewusster Genuss ist deshalb bei allen Süßungsmitteln angezeigt. Daher sollte man anstreben die Süßschwelle insgesamt herabzusetzen. Zucker eher sparsam verwenden und als Gewürz betrachten. Auch Lebensmittel mit natürlicher Süße, wie z.B. Obst, sollten trotz ihres Vitamin- und Mineralstoffgehaltes nicht im Übermaß verzehrt werden. Denn auch Obst enthält reichlich Fruchtzucker, und die Leber macht keinen Unterschied, ob der Fruchtzucker aus gesundem Obst oder aus einem anderen Süßungsmittel kommt.