Eiweiß besteht aus bis zu 50.000 verschiedenen Verbindungen mit lebenswichtigen Funktionen und ist der wichtigste Baustoff. Ob Muskeln, Haut, Bindegewebe, Blutgefäße, innere Organe bis hin zu Hormonen und Enzymen – überall werden Proteine benötigt. Deshalb ist Eiweiß auch ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung.
Eiweißreich, aber trotzdem…..
Obwohl wir eigentlich reichlich eiweißhaltige Lebensmittel verzehren, verliert sich der positive Effekt. Wissenschaftliche Untersuchungen bringen es an das Tageslicht: Es liegt in erster Linie an der Kombination „viel Eiweiß gepaart mit ungesunden Nährstoffen“.
Unsere Ernährung sieht meist so aus: viel Fleisch und Wurstwaren mit reichlich Zusatzstoffen. Dafür vernachlässigen wir Gemüse und Obst und nehmen zu wenig Ballaststoffe sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf. Damit steigt das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, trotz einer eiweißreichen Ernährung!
Eiweißmangel vermeiden
Der Körper sollte nicht in einen Eiweißmangel rutschen. Ist die Leber bereits krank, ist es besonders wichtig, genügend eiweißhaltige Lebensmittel zu essen. Anderseits kann aber auch eine Überversorgung mit Eiweiß Schaden anrichten. Denn eine kranke, überforderte Leber ist nicht in der Lage, dass beim Eiweißstoffwechsel anfallende hochgiftige Ammoniak ausreichend zu entsorgen. Der Ammoniakspiegel im Blut steigt und kann für chronische Müdigkeit mitverantwortlich sein.
Drei Musketiere für die Leber
Neben der passenden Eiweißzufuhr ist vor allem die Qualität des Eiweißes entscheidend. Es sind insbesondere die drei essenziellen Aminosäuren Leucin, Valin und Isoleucin (BCCA) – die „drei Musketiere“, die hier im Focus stehen.
Diese Aminosäuren haben mehrere Vorteile: Sie müssen nicht über die Leber verstoffwechselt werden, damit entlasten sie die Leber und tragen so zur Regeneration der Leber bei. Sie wandern nämlich über die Darmzellen ins Blut und können von dort direkt in die Muskeln zur Proteinsynthese gelangen.
Zudem können die Aminosäuren die Bildung von Albumin ankurbeln, die bei einer geschwächten Leber nur auf Sparflamme stattfindet. Albumin reguliert die Flüssigkeitsverteilung im Körper und ist ein wichtiges Transportprotein für Fettsäuren, Vitamine, Hormone uvm. Ein Mangel kann zu Wasseransammlung im Bauchraum und in den Geweben führen.
Außerdem tragen sie schließlich noch dazu bei, die Durchblutung in der Leber zu erhöhen und Fettablagerungen in der Leber zu drosseln.
Die größtmögliche Wirkung der „drei Musketiere“ wird erreicht, wenn alle drei zusammen aufgenommen werden. Im Idealfall stehen auch noch ausreichend B-Vitamine, wie z.B. Biotin, Pantothensäure und Vitamin B6, zur Verfügung, damit der Eiweißstoffwechsel optimal funktionieren kann. B-Vitamine liefern z.B. reichlich Hülsenfrüchte, Hafer, Naturreis, Paprika, Brokkoli und Spinat.