In der Nähe der Backwarentheke steigt ein köstlicher Duft nach frischen Brötchen in die Nase – obwohl die Brötchen angeliefert und nicht frisch gebacken werden. In Tankstellen duftet es nach frisch aufgebrühtem Kaffee und in Reisebüros bringen exotische Düfte die Karibik greifbar nah. Längst haben findige Marketingstrategen die Nase für sich entdeckt! Denn Düfte beeinflussen unsere Gefühle und Emotionen, rufen Erinnerungen hervor und beeinflussen so auch (Kauf-)Entscheidungen.
Duftstoffe, auch Aromen genannt, sind heutzutage längst nicht mehr das alleinige Privileg von Parfüms oder Körperpflegeprodukten. Sie werden ebenso zur Raumerfrischung, für Duftkerzen, in Reinigungs- und Waschmitteln und sogar in Lebensmitteln eingesetzt – sowohl in natürlicher als auch in synthetisch hergestellter Form. Unsichtbar für den Kunden, strömen verschiedenste Duftstoffe außerdem aus Aromasäulen oder Klimaanlagen in Kaufhäusern, Supermärkten oder auch Gartencentern, ohne dass man sich dessen bewusst wäre. Und nach dem Einkauf wundert man sich über die vielen Dinge im Einkaufswagen, die man eigentlich gar nicht haben wollte.
Duft – nicht immer ein Garant für Wohlbefinden
Bei einer großen Anzahl Menschen lösen Duftstoffe allerdings Unverträglichkeiten aus, Tendenz steigend. Denn viele Duftstoffe sind dafür bekannt, Allergien, Migräne oder sogar Asthmaanfälle auslösen zu können. Davon besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem und jene, die bereits unter einer Kontaktallergie leiden, wie zum Beispiel gegen Nickel.
Aromatherapie für Körper und Seele
Düfte helfen heilen. Das wusste schon die Großmutter und legte bei Schlaflosigkeit ein Säckchen mit Lavendel unter das Kopfkissen. Vanille und Zimt als Nahrungsmittel und Duft vermitteln Geborgenheit und wärmen. Als besonders entspannend und beruhigend gelten Mandel und Bergamotte. Akazie, Jasmin und Nelken haben eine aphrodisierende Wirkung, Basilikum und Fenchel wiederum wirken nervenstärkend.
Duftstoffe verändern, beeinträchtigen und steuern unser menschliches Verhalten, meist auf unbewusstem Wege. Aromaexperten versuchen deshalb, uns mit speziellen Düften von Nervosität, Müdigkeit, Depression und Angst zu befreien. Amerikanische Riechforscher versuchen derzeit sogar, mit Hilfe von Gerüchen die sogenannten „Heißhunger-Attacken“ zu unterdrücken – vielleicht bald eine zusätzliche Möglichkeit, das Gewicht in Zukunft besser in den Griff zu bekommen…
Welche positiven Erfahrungen habt ihr bereits mit Aromen gemacht? Ich freue mich auf Eure Kommentare!