Stress macht krank und dick
Bereits im Jahr 1880 hat der amerikanische Psychiater Bird in New York entdeckt, dass Reizüberflutung und Beschleunigung ein solches Ausmaß angenommen hatten, dass Menschen an Nervosität, Schlafstörungen und Erschöpfung erkrankten.
Bird prägte auch den Begriff „Neurasthenie“ – die Modediagnose des beginnenden 20. Jahrhunderts, die auch von Sigmund Freud aufgegriffen wurde. Wenn zu viele äußere Reize und eine Überfülle von Sinneseindrücken den Organismus belasten werden wir müde und erschöpft, wir fühlen uns unter Stress. Hektik, Lärm, Ärger und Sorgen, Arbeitsüberlastung, negative Umwelteinflüsse – um nur einige wenige Faktoren zu nennen – sorgen in ihrer Summe heutzutage für eine ständige Reizüberflutung des Organismus.
Stress hat zwei Seiten!
Doch eigentlich hat der Stress auch seine guten Seiten: beim Anblick einer Gefahr (zum Beispiel eines wilden Tieres im Wald!) rennen wir so schnell wie möglich davon. Das schützt nicht nur unser Leben, sondern trainiert auch die Zellen des Abwehrsystems. Solch positive Stressreize nennt man Eustress, ohne sie würde unser Körper quasi „einrosten“ und wäre zu keiner Reaktion mehr fähig – die oftmals für das eigene Überleben wichtig ist.
Trotz allem gilt als gesichert, dass permanenter Stress krankmachen kann. Wer ständig unter Strom steht, schüttet permanent zu viel Cortisol aus. Und wo bleibt es im Körper? Im Bauchfett, das die inneren Organe umkleidet und sich im gesamten Bauchraum ansiedelt. Denn Fettzellen enthalten mehr Rezeptoren, an die das Cortisol andocken kann. Da Cortisol das Fett aus den Lipoproteinen freisetzen kann und gleichzeitig die Bauchfettzellen dazu aktiviert, dieses Fett aufzunehmen, wächst das Bauchfett.
Zudem laufen viele Körpersystem unter Stress auf Hochtouren, wie z.B. Herz-Kreislauf, Hormon- und Nervensystem, andere wiederum fahren herunter (Darmtätigkeit, ausgelöst durch die vielen Stresshormone, die über die Blutbahnen an die Organe gelangen.
Raus aus dem Hamsterrad
Kann man denn da gar nichts machen? Doch – Stress vermeiden! Leichter gesagt als getan in unserer schnelllebigen Zeit – und den Anforderungen in Schule, Beruf und Familie.
Unsere Vorfahren konnten durch die Kampf- oder Fluchtreaktion, die viel Bewegung erforderte, in der Bewegung einen großen Teil der Stresshormone wieder abbauen, bis der Feind in die Flucht geschlagen worden oder man ihm glücklich entkommen war.
Stehen wir heute unter Stress, ist der Bewegungsradius häufig auf einen Schreibtischplatz beschränkt. Daher empfiehlt es sich, sich nach einer Stresssituation zu bewegen.
– Kleine Streckübungen am Schreibtisch
– Spaziergang in der Mittagspause
– Treppe benutzen statt Aufzug