Im menschlichen Körper gibt es einen molekularen Schalter, ein Eiweiß namens FoxA2, das einen komplizierten Regelkreis mit Dutzenden von Botenstoffen an- oder abschaltet. Entdeckt und beschrieben wurde dieser Wirkmechanismus erstmals von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich. Sie fanden durch Versuche mit Mäusen heraus, dass das FoxA2 im engen Zusammenhang mit dem Bewegungsdrang und er Nahrungssuche steht.
Man stellte fest, dass fettleibige Mäuse im Vergleich zu ihren schlankeren Artgenossen faul und träge waren – und dies unabhängig davon, ob sie gefüttert wurden oder nicht. Beim näheren hinschauen stieß man dann darauf, dass das FoxA2 bei den übergewichtigen Mäusen inaktiv war. Die Ursache liegt in unserem Schlüsselhormon Insulin, das bei den fettleibigen Mäusen, wie im Übrigen auch bei übergewichtigen Menschen erhöht ist. Insulin scheint das FoxA2-Enzym zu blockieren.
FoxA2 kommt in der Leber vor, wo es die Fettverbrennung reguliert. Es gibt das Signal, das den Stoffwechsel auf Fettverbrennung umstellt und die gespeicherten Fettsäuren aus den Fettzellen mobilisiert. Wird FoxA2 jedoch inaktiviert, werden keine Fettsäuren verbrannt und in sogenannte Ketonkörper umgewandelt, die z.B. Muskel und Herz als „Futter“ für ihre Energieproduktion benötigen.
Fehlt Insulin, wie dies z.B. auch im nüchternen Zustand während einer Fastenzeit der Fall ist, ist FoxA2 umso aktiver. In dem Versuch zeigte sich auch, dass die Tiere, bei denen FoxA2 aktiv war, einen extrem starken Bewegungsdrang hatten. Sie verloren zudem mehr Fettgewebe und bauten mehr Muskelmasse auf. Ihr Zucker- und Fettstoffwechsel lief auf Hochtouren und ihre Blutwerte verbesserten sich deutlich.
FoxA2 steuert den Bewegungsdrang
Das ständig verfügbare Essen ist für unseren Stoffwechsel Gift. Besonders die einfachen Zucker, die in Cola und anderen Softdrinks oder in Snacks enthalten sind, jagen den Insulinspiegel in die Höhe. Und genau diese permanent erhöhten Insulinspiegel schalten FoxA2 ab. Dadurch kommt nicht nur die Fettverbrennung zum Erliegen, sondern auch ein weiterer Signalweg, der uns zu spontaner Bewegung motiviert. FoxA2 kommt nämlich auch im Gehirn vor und kurbelt dort die Produktion von Orexin an. Orexin, ebenfalls ein Eiweißstoff, ist für die erhöhte Aufmerksamkeit und den spontanen Bewegungsdrang verantwortlich.
Wenn also euere Klienten, die sogenannten „Coach-Potatoe“ nach 2 bis 3 Wochen Ernährungsumstellung mehr und mehr den Wunsch verspüren, sich zu bewegen, dann sind sie nicht krank oder vertragen die Ernährungsumstellung nicht, sondern jetzt sind die Enzyme in vollem Gang und fangen an ihren normalen Rhythmus zu finden und zu arbeiten.